Angeborener Herzfehler: Hellabrunn bangt um Elefantenmädchen Lola

Weitere Untersuchungen sollen helfen, eine mögliche Therapie abzuklären

[Münchner Partner, 18.01.2012] Nach wochenlangen Untersuchungen, die Spezialisten aus den Gebieten Tiermedizin, Tier- und Humankardiologie sowie Herzchirurgie durchführen, steht die traurige Diagnose fest, dass das am 28. Oktober 2011 geborene Hellabrunner Elefantenmädchen Lola einen angeborenen Herzfehler hat:
Am 25. Dezember 2011 stellten die Hellabrunner Tierärzte bei dem kleinen Elefantenbaby eine Erkältung fest. Die Krankheitssymptome, ähnlich einer Lungenentzündung, blieben trotz Behandlung mit Antibiotika unverändert.
Die zierliche Lola zeigte sich sehr kurzatmig, wirkte müde und kaum vital. Am 13. Januar 2012 wurden die Untersuchungen mit Hilfe der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) ausgeweitet und die Lunge geröntgt – jedoch ohne eindeutigen Befund. Das Elefantenbaby trank ausschließlich Wasser und kaum noch Muttermilch, so dass die Elefantenmutter Panang (22) gemolken und Lola die Milch aus dem Messbecher gegeben werden musste. Nach wie vor wirke die Patientin matt – die Experten vermuteten eine Magenentzündung. Nach wie gab sich Lola sehr schweratmig. Atypische Herzgeräusche wurden festgestellt, so dass am 17. Januar 2012 das Herz des kleinen Elefantenmädchens per Ultraschall untersucht wurde. Zusätzlich zu den drei Hellabrunner Tierärzten und den Spezialisten aus der Tiermedizinischen Fakultät der LMU wurde schließlich am 18. Januar 2012 eine weitere Ultraschalluntersuchung zusammen mit Humanmedizinern aus den Bereichen Kardiologie und Herzchirurgie der Universitätsklinik Großhadern durchgeführt – diese Untersuchung bestätigte den Verdacht, dass aufgrund eines angeborenen Herzdefektes ein Blutgerinnsel im rechten Herzvorhof entstanden ist. Da diese lebensgefährliche Erkrankung sehr komplex und bei Elefanten bisher nicht dokumentiert und behandelt wurde, stehen nun weitere Untersuchungen an, um eine mögliche Therapie abzuklären. Beim Menschen würde ein chirurgischer Eingriff erfolgen, eine Therapie bei einem Elefanten ist bisher nicht bekannt.

Foto: Münchener Tierpark Hellabrunn AG

Foto: Münchener Tierpark Hellabrunn AG

Traurige Diagnose: Das am 28. Oktober 2011 geborene Elefantenmädchen Lola hat einen angeborenen Herzfehler.

„Wir haben Lola so sehr in unsere Herzen geschlossen!“, sagt Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem. Wenn eine sicherlich schwierige Operation nach Ansicht der Spezialisten die einzige Hoffnung sei, dann würden sie um Lolas Leben zu retten, auch einen chirurgischen Eingriff wagen.

Weitere Informationen zum Thema:

TIERPARK HELLABRUNN
Der Zoo der Stadt München

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