Mit ihm soll eine neue Zuchtgruppe aufgebaut werden
[Münchner Partner, 02.03.2012] Seit 100 Jahren verkörpern ein gefleckter Leopard und ein schwarzer Panther den Münchener Tierpark in Form des unverkennbaren Logos. Nun gibt es in Hellabrunn davon wieder ein lebendiges Exemplar zu sehen – einen Chinesischen Leoparden. Das Hellabrunner Logo geht auf ein Plakat von Ludwig Hohlwein zurück. Seitdem stehen Leopard und Panther in engem Zusammenhang mit dem Münchener Tierpark.
So ist auch die Freude von Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem groß – endlich hätten sie wieder eine gefleckte Großkatze, die dem Hellabrunner Wappentier alle Ehre mache. 1997 sei der letzte Münchener Chinaleopard an den Salzburger Zoo abgegeben worden. Jetzt werde mit dem wunderschönen, jungen Kater Julius wieder von vorne angefangen, eine Zuchtgruppe aufzubauen. Derzeit seien sie auf der Suche nach der passenden Leopardendame. Bevor Julius eine Gefährtin bekommt, ließen sie ihm jedoch Zeit, sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen.
Julius soll nach der Eingewöhnung noch eine Gefährtin erhalten.
Am 21. Dezember 2011 kam Julius nach München und war zunächst für den Besucher nicht zu sehen. Langsam gewöhnt sich der Leopard an seine neue Umgebung. Noch ist der Hellabrunner Neuling recht schüchtern und lässt sich selten blicken. Doch gelegentlich zeigt er durch blitzschnelles Hervorspringen und einem beeindruckenden Imponiergehabe, was für eine Dynamik und Energie in ihm steckt. Geboren wurde der hübsche Leopard am 29. Mai 2010 im Zoo Eberswalde. Gut 30 Kilogramm wiegt der fast zweijährige Kater mittlerweile und ist etwa 50 Zentimeter groß. In knapp zwei Jahren wird er ausgewachsen sein, stolze 80 Kilogramm wiegen und eine Höhe von 70 Zentimetern erreicht haben. Die Tagesration, die er verspeist, liegt schon jetzt bei vier Kilogramm Fleisch – sein Leibgericht ist pures Rindfleisch.
In der umgestalteten ehemaligen Jaguar-Außenanlage der „Dschungelwelt“, im künftigen Parkteil „Asien“, hat Julius ein neues Zuhause gefunden.
Der Tierpark ist dabei, das Geo-Prinzip, nach dem die Tiere nach Kontinenten geordnet werden und für das Hellabrunn schon in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts einstand, wieder konsequent herauszuarbeiten. In Europa werden Chinaleoparden nur von 20 Zoos und Tierparks gehalten.
Die aus dem nördlichen China stammende Großkatze lebt als Einzelgänger und ist in freier Wildbahn annähernd ausgerottet. Daher steht sie seit Jahren auf der Roten Liste. Wenn Tiere in der freien Wildbahn vom Aussterben bedroht sind, wird die Rolle der wissenschaftlich geführten Zoos umso wichtiger. Häufig kann nur durch optimale Haltung und kontrollierte Nachzuchten in menschlicher Obhut das Überleben einer bedrohten Tierart gesichert und im besten Falle sogar eine Wiederansiedlung in der freien Natur ermöglicht werden. Die Zuchtbuchstelle für den Chinesischen Leoparden befindet sich in Hamburg.
Sie hat auch den Transfer des anderthalb Jahre alten Julius von Eberswalde nach München vermittelt.
Der Tierpark Hellabrunn dankt Familie Dorr aus München, die die Patenschaft für Julius übernommen hat und damit einen wertvollen Beitrag zur täglichen Pflege und Haltung des Tieres leistet.